Rothschild kritisierte auch das Fernsehen: Es werde nicht auf die Sprache geachtet, der Genitiv so gut wie nie benutzt und jeder Jugendslang werde nachgeplappert., Und wenn wir schon einmal dabei sind, dachte sich die gleichgültige Sprache, bringen wir alles durcheinander und attackieren auch den Genitiv., Es ist erstlich kein Genitiv, sonst müßte man sagen: Augeslid, Augesfell, Funkenszieher, Samenskorn., Noch flatterhafter handelt dieses Nachzügler-s, daß es einen Genitiv in Doppelwörtern aussprechen will, wo höchstens ein verschwiegener Dativ gedanklich wäre, z. B. Konstitutions-, Freiheits-, Standesgemäß oder Verfassungswidrig., Ich kann ihm diese Erlaubnis nicht als Willkürlichkeit und Notbehelf vorrücken; denn die Dichter haben ja schon vor seiner und unserer Einwilligung im Sylbenmaße bei gewöhnlichen Doppelwörtern ohne Genitiv, z. B. Berggipfel, nach Bergesgipfeln gegriffen., Wolke hat bewiesen, daß Griechen und Römer und Goten und Slaven und Altdeutsche nicht den Genitiv zum Bindmittel der Doppelwörter gebraucht.2), So ersetzt denn in einem Sammworte der bloße Wechsel der Stellung eines Wortes bald Genitiv, bald Präposition und eine lange Umschreibung., Diese einschränkende Verwandlung des Hauptwortes ist aber weder durch den Genitiv noch den Dativ des Bestimmwortes noch durch eine vermittelnde Präposition zu erreichen., Aber steht denn dieses N nicht zuweilen auch in Bestimmwörtern, wo offenbar kein Genitiv, höchstens ein Nominativ gedenkbar ist, z. B. in Riesenmensch, Blumenpolype, Rosenmund, ein Blumenwesen, Lilienhals, Frauenmensch, Höllenort?, Stellte übrigens das gedachte N bloß den alten Genitiv in den Doppelwörtern vor: so dürft' es als ein Beugezeichen niemal weggeschnitten werden, wie doch in Seelsorger, Schulbuch, Schulrat, Mühlrad längst geschehen.